Montag, 17. August 2015
Über den Zwang sich rechtfertigen zu müssen
die fabelhafte welt der larsia, 22:04h
2014 hab ich mein Abi gemacht und dann mit einem einjährigen, kulturellen Bundesfreiwilligendienst begonnen. Das bedeutet, dass ich im Oktober anfangen werde zu studieren. Und daraus folgt wiederum, dass ich ziemlich häufig, von den unterschiedlichsten Menschen -Freunde, Familie, Fremde- gefragt werde, was ich denn studieren werde- Philosophie!
Die Reaktionen meiner Gesprächspartner kann man dann eigentlich in zwei Kategorien einordnen. Zum einen die, die sofort sagen wie toll und interessant sie das finden und wie gut so ein Philosophiestudium doch zu mir passt. Dann gibt es aber noch die zweite Gruppe, welche immer damit anfängt, dass man ja mit Philosophie keine Berufsaussichten hat, dass es eine "Brotlose Kunst" und doch total trocken und sinnlos sei. Und ob ich dann wohl vorhabe nie Geld zu verdienen, dafür aber reich heiraten möchte.
Die Erwiderungen dieser zweiten Gruppe haben mich inzwischen schon so beeinflusst, dass ich tatsächlich, sobald ich nach meinem zukünftigen Studium gefragt werde sofort den Zwang verspüre, mich rechtfertigen zu müssen. Ich antworte dann immer ganz zögerlich und füge an, dass ich ja immer noch meine Studienrichtung wechseln, oder vielleicht doch noch eine Ausbildung machen kann, wenn das Studium nichts für mich ist.
Super, wirklich. Jetzt hab ich mich nach langem hin und her doch dafür entschlossen mich über meine eigen Zweifel hinweg zu setzen und Philosophie zu studieren. Dieser sofortige "Rechtfertigungszwang" ist nicht gerade gut, Motivation für mein Studium aufzubauen. Gerade als pessimistischer Realist, wie ich mich bezeichnen würde, sät das Zweifel, die ich wirklich nicht gebrauchen kann. Auch wenn es kein so einfacher Weg ist, da ich nach Abschluss meines Studiums nicht das klare Berufsbild eines Jura oder Medizin Absolventen haben werde. Dafür hab ich aber jede Menge Freiheiten. Ich kann mich spezialisieren wie ich möchte und herausfinden für was ich mich wirklich interessiere und dann schauen in wie weit ich dies zu meinem Beruf machen kann. Geld ist auch wirklich nicht das wichtigste im Leben. Klar, es ist schön welches zu haben, aber viel wichtiger sind mir Freude und Familie, Gesundheit und das ich sagen kann, dass ich zufrieden und vielleicht sogar richtig glücklich bin mit meinem Leben und wie sich alles so entwickelt hat.
Man sollte sich einfach loslösen von dem Gedanken es immer allen anderen recht machen zu wollen. Und ich bin jung, vielleicht läuft nicht immer alles so wie ich mir das gerade so vorstelle, aber irgendwie ist das doch auch gut so. Das Leben wäre wohl furchtbar langweilig, wenn man immer schon ganz genau weiß, was morgen, in zwei Wochen oder gar 30 Jahren passieren wird.
Ich werde also das nächste mal, wenn wieder einmal jemand fragt was ich studieren möchte, mit Freude und Selbstbewusstsein antworten: "Philosophie", denn das ist was mich interessiert und mit was ich mich wohl die nächsten Jahre beschäftigen werde.
Die Reaktionen meiner Gesprächspartner kann man dann eigentlich in zwei Kategorien einordnen. Zum einen die, die sofort sagen wie toll und interessant sie das finden und wie gut so ein Philosophiestudium doch zu mir passt. Dann gibt es aber noch die zweite Gruppe, welche immer damit anfängt, dass man ja mit Philosophie keine Berufsaussichten hat, dass es eine "Brotlose Kunst" und doch total trocken und sinnlos sei. Und ob ich dann wohl vorhabe nie Geld zu verdienen, dafür aber reich heiraten möchte.
Die Erwiderungen dieser zweiten Gruppe haben mich inzwischen schon so beeinflusst, dass ich tatsächlich, sobald ich nach meinem zukünftigen Studium gefragt werde sofort den Zwang verspüre, mich rechtfertigen zu müssen. Ich antworte dann immer ganz zögerlich und füge an, dass ich ja immer noch meine Studienrichtung wechseln, oder vielleicht doch noch eine Ausbildung machen kann, wenn das Studium nichts für mich ist.
Super, wirklich. Jetzt hab ich mich nach langem hin und her doch dafür entschlossen mich über meine eigen Zweifel hinweg zu setzen und Philosophie zu studieren. Dieser sofortige "Rechtfertigungszwang" ist nicht gerade gut, Motivation für mein Studium aufzubauen. Gerade als pessimistischer Realist, wie ich mich bezeichnen würde, sät das Zweifel, die ich wirklich nicht gebrauchen kann. Auch wenn es kein so einfacher Weg ist, da ich nach Abschluss meines Studiums nicht das klare Berufsbild eines Jura oder Medizin Absolventen haben werde. Dafür hab ich aber jede Menge Freiheiten. Ich kann mich spezialisieren wie ich möchte und herausfinden für was ich mich wirklich interessiere und dann schauen in wie weit ich dies zu meinem Beruf machen kann. Geld ist auch wirklich nicht das wichtigste im Leben. Klar, es ist schön welches zu haben, aber viel wichtiger sind mir Freude und Familie, Gesundheit und das ich sagen kann, dass ich zufrieden und vielleicht sogar richtig glücklich bin mit meinem Leben und wie sich alles so entwickelt hat.
Man sollte sich einfach loslösen von dem Gedanken es immer allen anderen recht machen zu wollen. Und ich bin jung, vielleicht läuft nicht immer alles so wie ich mir das gerade so vorstelle, aber irgendwie ist das doch auch gut so. Das Leben wäre wohl furchtbar langweilig, wenn man immer schon ganz genau weiß, was morgen, in zwei Wochen oder gar 30 Jahren passieren wird.
Ich werde also das nächste mal, wenn wieder einmal jemand fragt was ich studieren möchte, mit Freude und Selbstbewusstsein antworten: "Philosophie", denn das ist was mich interessiert und mit was ich mich wohl die nächsten Jahre beschäftigen werde.
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